Haarausfall durch Eisenmangel

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Wie erkenne ich Haarausfall durch Eisenmangel?

Haarausfall durch Eisenmangel geht noch mit anderen Symptomen einher. Zuerst wird das Haar stumpf, spröde und neigt zu Haarbruch. Danach beginnt es, vermehrt auszufallen. Eisenmangel wird begleitet von Müdigkeit, Antriebslosigkeit, blasser Haut, brüchigen Nägeln und manchmal auch von eingerissenen Mundwinkeln und Heißhunger.

Gewissheit, ob Haarausfall durch Eisenmangel verursacht wird, kann ein ärztliches Blutbild schaffen. Dabei untersucht man den Gehalt von Proteinen wie Transferrin und Ferritin im Blutserum.

Diese Proteine ermöglichen den Eisentransport im Körper. Ihr ihre Konzentration im Blutserum zu gering, lässt dies Rückschlüsse auf einen Eisenmangel zu.

Wie kommt es zu Haarausfall durch Eisenmangel?

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Haare wachsen ununterbrochen nach, darum erneuern und teilen die Zellen an den Haarfollikeln sich permanent. In Folge dessen müssen die Haarwurzeln stets mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden, zu denen auch Eisen gehört.

Führt der Eisenmangel zu Blutarmut, erschwert das den Nährstofftransport zusätzlich, denn die Gefäße, durch die die Haarwurzel mit dem Blutkreislauf verbunden ist, sind sehr dünn und werden dann möglicherweise nicht mehr ausreichend durchblutet. Dadurch wachsen die Haare langsamer, werden stumpf und fallen schließlich aus.

Zudem setzt der Körper alles daran, zuerst die lebenswichtigen Organe und alle Muskeln mit Eisen zu versorgen. Haare und Nägel sind weniger überlebenswichtig als beispielsweise eine funktionstüchtige Leber.

Wenn es zu Haarausfall durch Eisenmangel kommt, besteht daher dringender Handlungsbedarf, damit die Mangelerscheinungen den Körper nicht schädigen.

Für Eisenmangel gibt es drei mögliche Ursachen: Entweder bekommt der Körper nicht genug Eisen zugeführt, etwa durch unausgewogene Ernährung.

Oder er hat einen erhöhten Bedarf. Das betrifft zum Beispiel Schwangere, Blutspender und Menschen, die einen ungewöhnlich hohen Blutverlust hinter sich haben, etwa durch eine Operation, nach einer Geburt oder bei besonders starken Menstruationsblutungen.

Die dritte Möglichkeit besteht darin, dass der Körper das zugeführte Eisen nicht verstoffwechseln kann. Dies kann beispielsweise auf Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), Darmerkrankungen, Funktionsstörungen der Nieren oder sogar auf Krebs hindeuten. Haarausfall durch Eisenmangel ist darum Anlass genug, einen Arzt aufzusuchen.

Was ist Eisen?

Bei Eisen handelt es sich um einen Nährstoff, der für die Blutbildung und für den Sauerstofftransport im Körper von zentraler Bedeutung ist. Kommt es zu Eisenmangel, können die Zellen ihren Sauerstoffbedarf nicht mehr decken. Außerdem führ Eisenmangel zu Blutarmut (Anämie).

Eisen kommt als Spurenelement in unseren Lebensmitteln vor. Dabei unterscheidet man zwei Arten:

  • Häm-Eisen: Kommt in Fleisch, Fisch und Innereien vor
  • Nicht-Häm-Eisen: Steckt in pflanzlichen Lebensmitteln

Sogenanntes Häm-Eisen kann vom Körper besser aufgenommen werden als Nicht-Häm-Eisen. Vegetarier und Veganer müssen von pflanzlichem Eisen darum größere Mengen aufnehmen, um ihren Bedarf zu decken.

ÜBRIGENS: Häm ist ein Bestandteil von Hämoglobin, das im Blut vorkommt. Häm-Eisen ist teilweise an Hämoglobin gebunden, darum haben rotes Fleisch und Blutwurst einen besonders hohen Eisengehalt.

Wie viel Eisen braucht der Körper?

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Der Eisenbedarf liegt bei ca. 1 Milligramm pro Tag. Da aber nur ein Bruchteil des Eisens, das in unserer Nahrung vorhanden ist, vom Körper tatsächlich aufgenommen werden kann, bedarf es einer optimalen Eisenzufuhr von 10-15mg pro Tag. Bei Kindern reicht eine Menge zwischen 8 und 10mg aus.

Einen erhöhten Bedarf haben Blutspender, Frauen vor und während der Wechseljahre (insbesondere bei starken Menstruationsblutungen) und Schwangere. Werdenden Müttern empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Aufnahmemengen von bis zu 30mg täglich, da sie den Eisenbedarf ihres ungeborenen Kindes mit decken müssen.

Auch wenn der Körper durch Infektionen, Blutverlust, Stress oder radikale Diäten geschwächt ist, besteht höherer Bedarf.

Lebensmittel mit viel Eisen

Dass Blutwurst, Innereien und rotes Fleisch reich an Eisen sind, wurde bereits erwähnt. Geflügel, mageres Fleisch, Schinken und diverse andere Wurstsorten haben diesen Effekt allerdings nicht.

Vegetarier und Veganer decken ihren Eisenbedarf am besten durch Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen. Weizenkleie, Hirse- und Haferflocken, Kürbiskerne, Pinienkerne, Sojabohnen und Tofu eignen sich ebenfalls.

Grünes Blattgemüse und heimische Kräuter haben zwar einen niedrigeren Gehalt an Eisen, enthalten aber dafür zusätzlich Vitamine, die nötig sind, um Eisen richtig verstoffwechseln zu können.

Eine ausgewogene Ernährung ist darum besonders wichtig, um Haarausfall durch Eisenmangel vorzubeugen!

Kaffee, schwarzer Tee, Nikotin und verarbeitete Weißmehlprodukte hemmen die Eisenaufnahme.

ÜBRIGENS: Der Körper kann Eisen besonders gut in Kombination mit Vitamin C aufnehmen. Rote Paprika, Kohl, Petersilie und Beerensorten wie Acerola, Aronia, Sanddorn, Hagebutten, und auch Zitronen sind wahre Vitamin C-Wunder.

Nahrungsergänzungsmittel gegen Haarausfall durch Eisenmangel?

Eisenzusatzpräparate gibt es in Kapselform oder als Saft in Apotheken und Drogerien. Bei der Einnahme sollte allerdings berücksichtigt werden, dass der Körper Eisen an und für sich nicht gut aufnehmen kann. Es braucht eine komplexe Kombination aus Vitaminen und Nährstoffen, um Eisen optimal zu verstoffwechseln, sonst werden die Präparate wirkungslos wieder ausgeschieden.

Nahrungsergänzungsmittel empfehlen sich darum nur als Zusatz zu einer gesunden, vitaminreichen Ernährung. Wer außerdem Medikamente oder weitere Ergänzungsmittel zu sich nimmt, sollte mit seinem Arzt Rücksprache halten, um mögliche Wechselwirkungen auszuschließen.

Bei akutem Eisenmangel kann ein Arzt entscheiden, inwiefern eine intravenöse Zugabe von Eisen sinnvoll ist. In diesem Fall wird Eisen direkt in die Blutbahn injiziert.

Eine Überdosierung von Eisenpräparaten äußert sich mit Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen und verfärbtem Stuhl und kann über einen längeren Zeitraum zu Organversagen führen. Zu Eisenüberschuss kommt es allerdings sehr selten.

Hinweis: Dieser Artikel enthält allgemeingültige Informationen. Er dient nicht zur Selbstdiagnose und ersetzt auch keinen Arztbesuch!