Es fängt bei einigen Frauen bereits mit Mitte 20 oder 30 an: Es landen deutlich mehr Haare in der Haarbürste und es drängt sich die Frage auf, warum das so ist. Du gehörst dazu? Dann solltest Du Dich fragen, ob Deine Antibabypille Haarausfall verursacht.
Die meisten Frauen entscheiden sich für dieses Hormonpräparat als sicheres Verhütungsmittel. Dass die Pille auch Nebenwirkungen mit sich bringen kann, ist dabei aber wenigen bewusst.
Welche Rolle die Antibabypille im Bezug auf Deinen Hormonspiegel und auch beim Thema Haarwachstum spielt und warum hormonell eingreifende Verhütungsmethoden zu Veränderungen der Haarfülle führen können, klären wir in diesem Beitrag.
Hormone und Haare - wie passt das zusammen?
Ohne Hormone funktionieren wir nicht. Sie sind nicht nur für unseren Gemütszustand zuständig, viele Prozesse in unserem Körper finden ohne Hormone de facto nicht statt.
Dazu gehört auch das Wachstum unserer Haare. Bei Männern sind die sogenannten Androgene am Haarwachstum beteiligt. Bei den Damen übernimm das Pendent Östrogen diese Aufgabe. Bei beiden Geschlechtern wirken allerdings auch durch die Schilddrüse produzierte Hormone auf das Haarwachstum ein.
Das Hormon Testosteron sorgt bei Männern für einen mitunter recht starken Haarwuchs, der auch am ganzen Körper auftritt. Jedoch handelt es sich nicht um ein rein männliches Hormon. Es kann auch bei Frauen nachgewiesen werden, wenn auch in deutlich geringerer Konzentration.
Ein Zuviel an Testosteron kann auch zu einem verminderten Haarwuchs führen. Wer seinem Körper also mit Testosteron angereicherte Produkte zuführt, durch Anabolika oder anderen Muskelaufbau-Produkten beispielsweise, forciert unter Umständen das frühere Ausfallen von Haaren.
Dabei ist es gar nicht das Testosteron selbst, welches das Haarwachstum hemmt. Erst dem daraus erzeugten Dihydrotestosteron (DHT) konnte die Wirkung innerhalb des Haarfollikels nachgewiesen werden.
DHT lässt das Haar zwar schneller wachsen, doch es wird viel dünner und fällt deutlich früher aus. Um dem entgegenzuwirken, werden Blocker der entsprechenden Testosteron umwandelnden Enzyme in Therapien eingesetzt. Somit wird das Testosteron nicht mehr in Dihydrotestosteron umgewandelt. Leider hält die Wirkung über die Dauer der Einnahme an.
Bei Frauen wirkt Testosteron in die entgegengesetzte Richtung: Das Haarwachstum wird gestärkt.
Daraus hat sich eine ganze Industrie entwickelt. In Drogerien und Apotheken erhält man rezeptfrei hormonhaltige Produkte, die das Wachstum der Haare steigern sollen.
Ob diese Produkte in Deinem speziellen Fall helfen, klärst Du aber am besten mit deinem behandelnden Arzt ab.
Schließlich solltest Du wissen, ob Dein Haarausfall überhaupt hormonell bedingt ist und welche Wirkungen solche Präparate für Dich mit sich bringen.
Was hat die Antiabypille mit Haarausfall zu tun?
Tatsächlich verhält es sich so, dass die Pille für einen stärkeren Haarwuchs sorgt. Eine Verminderung des Haarwachstums tritt erst ein, wenn eine gravierende Veränderung des Hormonspiegels auftritt, das heißt, wenn dem Körper weniger Hormone zugeführt werden.
Ähnlich ist es bei der Hormonspirale und generell hormonell wirkenden
Mitteln. Die Haare wachsen genau so lange verstärkt, wie das Präparat
eingenommen wird. Wird die Therapie verändert oder beendet, kann es durch den abrupt absinkenden Hormonspiegel zu Haarausfall kommen.
Wer die Pille abgesetzt hat, weil sie einem Kinderwunsch entgegensteht, sollte sich auch über möglichen Haarausfall nach der Schwangerschaft informieren.