Ist Dir schon aufgefallen, dass Deine Haare einer geheimnisvollen Routine folgen? Zum Beispiel stellen sich Bad Hair Days meist zu einer bestimmten Zeit im Monat ein. Die Haare werden einfach schneller fettig als sonst, ohne sichtbaren Grund.
Zufall? Nein! Sicher ahnst Du es schon: Dein Zyklus beeinflusst nicht nur Dein Hautbild, sondern auch Dein Haar. Grund dafür sind Schwankungen des Östrogenspiegels und des Geschlechtshormons Testosteron, die sich direkt auf Deine Kopfhaut und das Haarwachstum auswirken.
Außerdem bringt die Menstruation eine konkrete Gefahr für Deine Haare mit sich und kann sogar Haarausfall verursachen. Wie sich das rechtzeitig verhindern lässt, erfährst Du in unserem heutigen Beitrag.
Dein Zyklus ist ein Geschenk!
Auf die monatliche Blutung, also die Menstruation, würden bestimmt viele Frauen am liebsten verzichten. Doch anstatt die Periode als lästige Angelegenheit zu betrachten, die man eben aushalten muss, kannst Du sie auch als Chance wahrnehmen.
Frauen haben häufig ein sensibleres Körpergefühl als Männer, weil sie gelernt haben, die Signale ihres Körpers über die Dauer des Monatszyklus‘ zu erfühlen, sie zu beobachten und zu deuten.
Zum Beispiel wissen viele Frauen genau, wann bei ihnen der Eisprung einsetzt, ohne dazu auf ihren Zykluskalender zu schauen. Weil sie ihren Körper kennen und wissen, wie es sich anfühlt.
Darum merken Frauen meistens auch eher, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Ein bisschen Selbstliebe hilft Dir also, positiv mit Deiner Periode umzugehen, Dich selbst besser kennenzulernen und Dir Deine Gesundheit zu erhalten.
Außerdem hilft die Menstruation Deinem Körper dabei, Gifte und Schlacken loszuwerden. Männer haben dieses gesundheitsfördernde Ventil nicht.
Wenn es Deinen Zyklus nicht gäbe, gäbe es Dich nicht und niemanden, der diesen Artikel hätte schreiben können. Sie ist Ausdruck Deiner persönlichen Superkraft: Neues Leben in die Welt zu tragen. Also raus aus der Peinlichkeits-Zone und her mit Body Positivity!
Das macht der Zyklus mit Deinen Haaren
Der Menstruationszyklus läuft in vier Phasen ab:
Follikelreifungsphase
In den Eierstöcken wird die Produktion von Östrogen angekurbelt. 20 bis 25 Follikel werden bereitgestellt, von denen letztlich aber nur einer heranreift. In diesem Follikel befindet sich eine Eizelle.
Durch den steigenden Östrogenwert glänzt Dein Haar und Hautunreinheiten heilen ab. Wenn Du zu trockenem Haar neigst, solltest Du es jetzt mit Conditioner und (gerne selbstgemachten) Haarkuren verwöhnen, denn die hauteigene Ölproduktion ist in dieser Phase eher gering.
Eisprung
Der Follikel gibt die Eizelle frei, die daraufhin durch die Eileiter in den Gebärmutterhals transportiert wird. Wird sie befruchtet, nistet sie sich in die Gebärmutterschleimhaut ein. Der Östrogenspiegel ist nun sehr hoch, dagegen ist die Konzentration von Testosteron im Blut besonders niedrig.
In dieser Phase strahlen Haut und Haar und auch das Energielevel ist vergleichsweise hoch. In der Zeit des Eisprungs wirken Frauen angeblich besonders attraktiv und anziehend auf Männer – logisch, dass Mutter Natur uns gerade jetzt verkuppeln will, denn während des Eisprungs erreichen Frauen den Gipfel ihrer Fruchtbarkeit.
Gelbkörperphase
Der Follikel wird zum Gelbkörper und bildet das Hormon Progesteron sowie, in kleineren Mengen, auch Östrogen. Wenn die Eizelle innerhalb von 10 bis 12 Tagen nicht befruchtet wurde, stirbt der Gelbkörper ab. Dadurch sinkt die Östrogenkonzentration abrupt. Die Zufuhr an Testosteron steigt wieder an.
Kurz vor dem Einsetzen der Periode hast Du also vergleichsweise wenig Östrogen, aber viel Testosteron im Blut. Die Talgdrüsen Deiner Haut arbeiten deshalb auf Hochtouren: Verstopfte Poren, Hautunreinheiten und fettige Haare sind die Folgen. Außerdem wachsen Deine Haare in dieser Phase langsamer.
Mit bewährten Hausmitteln wie beispielsweise Apfelessig oder Brennesselwasser kannst Du Deinen Haaren zusätzlichen Glanz und Schwung verleihen.
Menstruation
Über die Dauer des Zyklus schwankt die Geschwindigkeit, mit der Deine Haare wachsen. Aber kann es auch zu Haarausfall durch die Menstruation kommen?
Ja! Weil der monatliche Blutverlust Eisenmangel begünstigt und hormonellen Stress verursacht, kann sich vermehrt diffuser Haarausfall bemerkbar machen.
Zum Glück gibt es zwei einfache Tricks, die dagegen helfen:
Eisenreserven auffüllen
Haarausfall durch Eisenmangel kannst Du verhindern, indem Du eisenhaltige Lebensmittel zu Dir nimmst. Dazu gehören Hülsenfrüchte, Kürbiskerne, roter Paprika, Mangold, Spinat und Innereien, insbesondere Leber und Herz.
Als Ergänzung bei erhöhtem Bedarf kannst Du auf Eisensaft zurückgreifen, den gibt es in der Apotheke und im Drogeriemarkt.
Auch Präparate, die eine Kombination aus Eisen, Vitamin C und Biotin enthalten, können helfen. Die Einnahme solltest Du aber vorher mit Deinem Hausarzt abstimmen.
Entspannen!
Vor allem während Du Deine Periode hast, solltest Du Dich zu nichts zwingen. Gestatte Dir mehr Ruhe und viel Schlaf. Wenn Du Dich von PMS Beschwerden ablenken möchtest, schau mal wieder in ein gutes Buch oder die nächste Folge einer Serie. Beruhigende Kräutertees, entspannte Musik, ein ausgiebiges heißes Bad oder einfach ein heißes Date mit Deiner Wärmflasche auf dem Sofa – gönn Dir, was immer Dir guttut.
Auf diese Weise kann Dein Körper sich schneller regenerieren, ungebetene Stresshormone werden reduziert und Du vermeidest zusätzlichen Haarausfall durch Stress.