Haarausfall durch die Pille

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Es gibt verschiedene Wege, wie Haarausfall durch die Pille verursacht werden kann. Zwar ist die Anti-Baby-Pille, in diesem Artikel umgangssprachlich verkürzt „Pille“ genannt, ein erstaunlich sicheres Verhütungsmittel. Ihr Pearl-Index liegt bei maximal 1. Die Wahrscheinlichkeit einer ungewollten Empfängnis ist also noch geringer als beim Kondom. Leider bringt die Anti-Baby-Pille wie jedes Medikament auch eine Reihe von Nebenwirkungen mit sich. Haarausfall ist nur ein Punkt auf der Liste möglicher Begleiterscheinungen. Wie genau wird Haarausfall durch die Pille ausgelöst?

So funktioniert die Anti-Baby-Pille

Es gibt nicht die eine Pille, sondern verschiedene Kategorien und Generationen. Im Wesentlichen unterscheiden diese sich nur durch die Zusammensetzung der enthaltenen Hormone. Auch die Konzentration kann unterschiedlich sein. Auf diese Weise soll den individuellen Ansprüchen, die jeder weibliche Organismus an die Pille hat, Genüge getan werden. Die am häufigsten verschriebenen Formen sind:

  • Mikropille: Enthält sowohl Östrogen als auch Gestagen und gilt als besonders wirkungsvoll. Der Mikropille wird aber auch ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko zugesprochen im Vergleich zur Minipille.
  • Minipille: Enthält nur Gestagen, die Hormonkonzentration ist geringer als bei der Mikropille. Darum gilt die Minipille als schonender und nebenwirkungsärmer. Allerdings darf die Einnahme nicht vergessen und auch nicht zeitlich verschoben werden, sonst verhütet sie nicht zuverlässig.
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Jede Anti-Baby-Pille enthält synthetisch hergestellte Geschlechtshormone. Diese simulieren im Körper eine Schwangerschaft, was dazu führt, dass kein Eisprung mehr ausgelöst wird. Zusätzlich bekommt der Zervixschleim eine dickflüssigere Konsistenz, wodurch Spermien es schwerer haben, bis in die Gebärmutter vorzudringen. Das macht eine Befruchtung nahezu unmöglich. Sollte es doch einmal dazu kommen, verhindern die Hormone, dass das befruchtete Ei sich in der Gebärmutterschleimhaut einnistet.

ÜBRIGENS: Knapp 70% der Frauen zwischen dem 16. und 20. Lebensjahr nehmen die Anti-Baby-Pille ein.

Keine Periode mehr?

Sinn der Periode ist es, jeden Monat ein unbefruchtet gebliebenes Ei samt der Gebärmutterschleimhaut abzustoßen und auszuleiten. Wenn in der Gebärmutter kein Eisprung mehr stattfindet, braucht es auch die Monatsblutung nicht. Über die Dauer der Einnahme bekommen die meisten Frauen darum ihre Tage nicht.

Wird die Pille allerdings pausiert (die meisten Hersteller empfehlen nach jeweils ca. 21 Tagen eine Pause), kommt es zu einer Abbruchblutung. Diese ist meist weniger intensiv als eine normale Menstruationsblutung.

Viele Frauen, die unter Regelschmerzen leiden, berichten zudem, dass diese bei einer Abbruchblutung deutlich geringer seien.

Haarausfall durch die Pille?

Hormonschwankungen können schuld sein!

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Setzte eine Frau die Pille ab oder stellt die Einnahme auf ein Präparat mit einer anderen Hormonkonzentration um, kommt es nicht selten zu verstärktem Haarverlust.

Ähnlich wie bei Haarausfall in den Wechseljahren und nach der Schwangerschaft ist der schwankende Hormon-Spiegel der Auslöser.

Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen hat großen Einfluss auf das Haarwachstum, den Fettstoffwechsel und die Wasserbindefähigkeit unserer Zellen.

Die Pille löst eine leichte Östrogendominanz aus: Die Konzentration des Hormons ist also höher als im Normalzustand. Dadurch verlängert sich die Wachstumsphase (Anagenphase) der Haare. Sie wirken voller, voluminöser und fallen später aus als gewöhnlich.

Setzt man die Pille ab oder wird sie gegen eine Variante mit geringerer Hormon-Konzentration ausgetauscht, fällt der Östrogen-Spiegel schlagartig ab. Nun treten viele Haare gleichzeitig in die Übergangsphase (Katagenphase) ein und fallen innerhalb von 3 bis 6 Monaten aus. Die Haarfülle reduziert sich sichtbar und Betroffene haben eine deutlich höhere Anzahl verlorener Haare zu beklagen als vorher.

Haarausfall durch die Pille hört von selbst wieder auf, sobald der Hormonhaushalt sich an die veränderten Umstände angeglichen hat. Die verlorenen Haare wachsen mit der Zeit ganz normal wieder nach.

Sollte der Haarausfall von weiteren körperlichen Symptomen begleitet sein, länger als ein halbes Jahr anhalten oder sich verschlimmern, ist unbedingt der Gynäkologe zu Rate zu ziehen!

Haarausfall durch die Pille wegen Mangelerscheinungen

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Die Pille bedeutet Stress für den Körper. Messbar ist dies an einer gesteigerten Konzentration von freien Radikalen im Blutkreislauf. Inzwischen gibt es auch Studien, die belegen, dass die Pille Nährstoffmangel verursachen kann.

Besonders C- und B-Vitamine, Folsäure, Zink, Magnesium und Jod werden durch die Einnahme der Anti-Baby-Pille gehemmt. Haarausfall durch die Pille muss also nicht notwendigerweise durch Hormonschwankungen hervorgerufen werden.

Vor allem wenn Haarausfall eintritt, noch während man das Medikament einnimmt – nicht erst nach dem Absetzen – liegt Nährstoffmangel als Ursache nahe.

Betroffene Frauen sollten schnellstmöglich Maßnahmen ergreifen, um die ausgelaugten Vitamindepots wieder zu füllen. Denn Mangelerscheinungen schwächen die Organe.

Leber und Schilddrüse reagieren empfindlich auf ein solches Ungleichgewicht. Die Pille beansprucht die Leber enorm. Umso wichtiger ist es, dem Körper ein ausgewogenes Angebot an Nährstoffen zuzuführen, damit die Leber optimal arbeiten kann.

Des Weiteren besteht das Risiko einer Unterfunktion der Schilddrüse, wenn diese nicht ausreichend mit Jod und Vitaminen versorgt wird. Dass eine derartige Fehlfunktion zu Haarausfall führt, versteht sich.

ÜBRIGENS: In der DDR versuchte man, den Begriff „Wunschkindpille“ einzuführen, weil dies positiver klinge und den Nutzen besser auf den Punkt bringe als „Anti-Baby-Pille“.

Haarausfall durch die Pille mit Nahrungsergänzungsmitteln stoppen?

Wenn die Pille Mangelerscheinungen auslösen kann, ist es naheliegend, diese durch Nahrungsergänzungsmittel auszugleichen – oder? Prinzipiell ist die Einnahme ergänzender Präparate nur sinnvoll, wenn diese harmonisch aufeinander abgestimmt sind.

„Viel hilft viel“, ist an dieser Stelle die falsche Devise, denn eine Überdosierung ist ebenso ungesund wie Mangel! Anstatt willkürlich von einem Extrem ins andere zu wechseln, sollten Frauen sich zuerst von ihrem Gynäkologen beraten lassen.

Ein Blutbild hilft, genau zu erkennen, ob und in welchem Ausmaß Mangelerscheinungen vorliegen. In Absprache mit einem Experten kann man Nahrungsergänzungsmittel dann entsprechend dosieren. Allgemeingültige Verzehrs-Empfehlungen sind nur bedingt hilfreich.

Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, sollten Frauen, die die Pille einnehmen, besonders auf eine gehaltvolle, gesunde Ernährung achten. Werden Vitamine und Spurenelemente durch Lebensmittel wie Obst und Gemüse eingenommen, besteht die Gefahr einer Überdosierung nicht und der Körper kann die wertvollen Elemente wesentlich besser verstoffwechseln.

Weitere Nebenwirkungen

Haarausfall durch die Pille ist eine sehr ärgerliche Nebenwirkung, weil sie für alle sichtbar verläuft. Gesundheitlich bedenklich ist hormonell bedingter Haarausfall allerdings kaum.

Bis die Haare wieder nachwachsen, lassen lichte Stellen sich einfach mit Streuhaar kaschieren.

Weit gefährlicher – und zum Glück seltener – sind andere Nebenwirkungen der Anti-Baby-Pille:

  • Gewichtszunahme
  • Blutungsstörungen
  • Depressive Verstimmung
  • Kopfschmerzen
  • Gestörte Libido (weniger Lust auf Sex)
  • Thrombosen
  • Herzinfarkt
  • Erhöhtes Risiko für Brust- und Gebärmutterhalskrebs
  • Verringerung der Knochendichte
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Fazit

Die Pille ist nicht nur eines der beliebtesten, sondern auch eines der sichersten Verhütungsmittel. Wie bei jedem Medikament üblich, muss man sich vor der Einnahme über mögliche Nebenwirkungen informieren.

Da die Anti-Baby-Pille im Verdacht steht, massive Mangelerscheinungen zu verursachen, sollten Frauen ganz besonders auf eine gesunde Ernährung achten und, falls notwendig, unter ärztlicher Aufsicht Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.

Haarausfall durch die Pille ist in der Regel nicht behandlungsbedürftig, wenn ihm hormonelle Schwankungen zugrunde liegen.

Wird Haarausfall dagegen durch Nährstoffmangel oder organische Unterfunktionen verursacht, besteht dringender Handlungsbedarf!

Da Betroffene die genaue Ursache meist selbst nicht eindeutig feststellen können, sollte ein Arztbesuch im Zweifelsfall Sicherheit schaffen.

Hinweis: Dieser Artikel enthält allgemeingültige Informationen. Er dient nicht zur Selbstdiagnose und ersetzt auch keinen Arztbesuch!