Haare schneller wachsen lassen - geht das?

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Natürliche Mittel, die das Haar schneller wachsen lassen

Langes, volles Haar gilt noch immer als Statussymbol, ganz besonders unter Frauen. Darum suchen viele nach Tricks, wie sie ihre Haare schneller wachsen lassen können. Doch auch Kurzhaarfrisuren liegen derzeit im Trend. Der radikal kurze Buzz Cut, bei dem das Haar bis auf wenige Millimeter geschoren wird, ist längst keine anstößige Frisur mehr, sondern sieht, richtig kombiniert, sehr chic aus. Manch eine, die schon mit Kurzhaarfrisuren experimentiert hat, sehnt sich bald nach langer, griffiger Wallemähne zurück und fragt sich: Wie kann ich mein Haar schneller wachsen lassen?

Männer, die sich eine lange Frisur zulegen möchten, stellen sich diese Frage ebenfalls. Einerseits weil das Endergebnis meist attraktiver aussieht als die Übergangslänge, andererseits natürlich aus Ungeduld.

Normalerweise wachsen Haare 0,3 bis 0,5mm am Tag und bis zu maximal 2cm im Monat. Der Haarzyklus begrenzt das natürliche Wachstum. Auch die genetische Veranlagung bestimmt, wie lang und wie schnell Haare wachsen.

Doch es gibt einfache Methoden, der Natur ein wenig nachzuhelfen.

Menschen mit gesundem Haupthaar dürfen auf Medikamente, chemische oder hormonell wirksame Mittel gern verzichten. Die folgenden Tipps helfen, das Haar schneller wachsen zu lassen.

Lebensmittel, die das Haar schneller wachsen lassen

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Um das Haar gesund und kraftvoll zu erhalten, braucht der Körper Proteine, Mineralstoffe (Eisen, Zink, Kupfer, Kalium…), und Vitamine. Am besten kann er seinen Bedarf durch naturbelassene Lebensmittel decken. Je weniger der Körper sich mit Mangelerscheinungen befassen muss, desto schneller geht das Haarwachstum vonstatten.

Haferflocken

Hafer enthält sämtliche wichtige Nähr- und Mineralstoffe, die das Haar sprießen lassen: Zink, Eisen, Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium, Biotin und sogar Proteine.

Kürbiskerne

In Kürbiskernen stecken Eisen, Zink, Phosphor, Kalzium, Kalium, Kupfer, Magnesium, Selen und ungesättigte Fettsäuren.

Linsen

Hülsenfrüchte wie beispielsweise Linsen liefern viel Eiweiß. Da Haare vorwiegend aus Proteinverbindungen bestehen, sollten ausreichend Eiweiß und Fettsäuren zur Verfügung stehen. Zudem enthalten Linsen viel Kalium und sind vergleichsweise kalorienarm.

Nüsse

In Nüssen verstecken sich nicht nur wertvolle, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, sondern auch Kalium, Magnesium, Kupfer und Phosphor.

Grünes Blattgemüse und Kräuter

Spinat, Grünkohl und Mangold sind hervorragende Vitamin-Versorger. Ganz besonders Vitamin C, B und A aktivieren das Haarwachstum, ebenso wie die enthaltene Folsäure.

Unsere heimischen Wiesenkräuter zählen zu den unterschätzen Lebensmitteln und Schönheitshelfern. Die Brennnessel enthält beispielsweise viele Mineralien wie Kalium, Kalzium und Kieselsäure und beruhigt Entzündungsherde im Körper. Löwenzahn und Gundelrebe enthalten jede Menge Vitamine, Aminosäuren und zusätzliche Mineralstoffe.

Grüne Kräuter und Blattgemüsesorten punkten durch ihren Chlorophyll-Gehalt. Chlorophyll ist der Gesundheit sehr zuträglich! Dieser Pflanzenstoff kurbelt die Blutbildung an, reinigt das Blut und erhöht den Sauerstofftransport. Außerdem sorgt er dafür, dass der Körper Zink und Eisen besser aufnehmen kann.

Avocado

Mit der Avocado vergleicht sich kaum eine Frucht, wenn es um essenzielle Aminosäuren und Mineralstoffe geht. Keine Angst vor dem hohen Fettanteil des Fruchtfleisches – die Avocado enthält hauptsächlich ungesättigte Fettsäuren. Avocados sind zwar gut für die Haare, aber leider umso schlechter für die Umwelt.

ÜBRIGENS: Der Anbau eines Kilos Avocado (ca. 2,5 Früchte) verbraucht ca. 1000 Liter Wasser und der Transport ist extrem CO2-aufwändig. Da die Avocado aus heißen Regionen kommt, in denen ohnehin Wassermangel herrscht und die Bevölkerung um jeden Tropfen Wasser ringen muss, haben Avocados eine schlechte Öko-Bilanz! Sie sollte darum nicht aus einem Trend heraus, sondern sehr sparsam und reflektiert konsumiert werden.

Beeren

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Heimische Beeren sind reich an Vitaminen und Antioxidantien. Besonders Stachelbeeren, schwarze Johannisbeeren und Aroniabeeren unterstützen das Haarwachstum. Auch Brombeeren, Himbeeren, Erdbeeren, rote Johannisbeeren, Hagebutten, Holunder- und Heidelbeeren bringen viele gesundheitliche und kulinarische Vorteile.

Tipp: Beeren für Smoothies, leckeres selbstgemachtes Eis und als Vorrat für den Winter einfach einfrieren.

Wer in seinem eigenen Garten Beerensträucher kultiviert, kann den ganzen Sommer über naschen, tut seiner Gesundheit etwas Gutes, schont das Klima – und die Haare wachsen schneller. Beeren stärken darüber hinaus die Haut, das Immunsystem und die Blutgefäße.

Paprika

…enthalten Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Kalium, Aminosäuren und Vitamine.

Champignons

Insbesondere rote Paprikas überzeugen mit einem hohen Gehalt an Vitamin C und zahlreichen Mineralstoffen.

Algen

Schon mal darüber nachgedacht, Algen zu essen? Besonders die japanische Küche versteht es, bestimmte Algensorten zu schmackhaften und überaus gesundheitsfördernden Gerichten zu verarbeiten. Einen guten Ruf als Nahrungsergänzungsmittel haben sich die Algenarten Chlorella und Spirulina erarbeitet, denn in ihnen steckt eine ausgewogene Kombination an Nähr- und Mineralstoffen, die vom Körper gut verwertet werden können.

Pflanzliche Öle

Kaltgepresste Pflanzenöle bringen mehrfach ungesättigte Fettsäuren und Nährstoffe mit, die für das Haarwachstum von großer Bedeutung sind. Nicht alle Öle lassen sich, wie zum Beispiel Raps-, Sonnenblumen-, und Olivenöl erhitzen. Walnussöl, Sesamöl, Distelöl usw. sollte man lieber kalt in Speisen wie Salat, Gnocchi oder Pesto genießen.

Auch Leinöl, das aus Flachssamen gewonnen wird und besonders viel Linolensäure enthält, sollte man nicht zu viel Hitze aussetzen, wenn die gesunden Inhaltsstoffe dem Haarwachstum dienen sollen.

Lebensmittel, die das Haarwachstum bremsen

Viele Gesndheits-Ratgeber warnen vor verarbeiteten Nahrungsmitteln. Aber was ist „verarbeitete“ Nahrung eigentlich? Gemeint sind Produkte, bei denen natürliche Zutaten durch Ersatzstoffe wie Aroma, Geschmacksverstärker, Zucker, E-Stoffe, Konservierungsmittel etc. verdrängt wurden.

Beispiel: In Erdbeerjoghurt, der anstatt richtiger Erdbeeren nur Aroma enthält, wird der Konsument also keine Vitamine finden wie in richtigen Erdbeeren.

Auch Nahrungsmittel, die so vielen Verarbeitungsprozessen unterzogen wurden, dass vom ursprünglichen Nährstoffgehalt nicht mehr viel übrig ist, zählen zu dieser Sparte.

Fast Food, Fertiggerichte, Tütensuppen etc. füllen zwar den Magen, nicht aber die Vitaminspeicher. Im Gegenteil: Produkten, die viel weißen Zucker, Weißmehl und künstlich zugesetztes Natriumchlorid (Speisesalz) enthalten wird nachgesagt, dem Körper Nährstoffe zu entziehen.

Der Konsum von Alkohol, Nikotin und anderen Drogen führt im schlimmsten Fall zu Haarausfall. Wer sein Haar schneller wachsen lassen möchte, sollte ganz darauf verzichten.

Inwieweit Kaffee unser Haarwachstum beeinflusst, ist umstritten. Für Genussmittel wie Kaffee (bzw. das darin enthaltene Koffein) und Zucker gilt: In Maßen genossen, beeinträchtigen sie die Haargesundheit nicht. Doch eine erhöhte Dosis, die über einen längeren Zeitraum eingenommen wird, schwächt den Körper allgemein.

Haare schneller wachsen lassen mit Nahrungsergänzungsmitteln?

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Es scheint eine bequeme Lösung zu sein, alle möglichen Mangelerscheinungen auszugleichen, indem man Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt. Leider bringt dies in der Realität nicht immer den gewünschten Effekt.

Viele Mittelchen enthalten synthetisch hergestellte oder separierte Wirkstoffe, die für sich allein genommen nicht viel bewirken, weil der Körper sie nicht aufnehmen kann.

Auch behindern bestimmte Präparate sich gegenseitig. Zum Beispiel sollte Folsäure nicht zusammen mit Zink eingenommen werden. Vitamine, insbesondere Vitamin C, benötigen Fettsäuren, damit sie verstoffwechselt werden können.

Nahrungsergänzungsmittel, die nicht sorgsam aufeinander abgestimmt sind, werden größtenteils unverrichteter Dinge wieder ausgeschieden. Oder schlimmer: Sie können unangenehme Wechselwirkungen mit anderen Präparaten und Medikamenten oder sogar Überreaktionen auslösen.

Ausnahmen bilden Präparate, die aus chemisch unveränderten Pflanzenstoffen gewonnen werden (z.B. Kurkuma-Kapseln, Gerstengras etc.).

Wirksamer als die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln bleibt eine abwechslungsreiche Ernährung aus naturbelassenen, unverarbeiteten Lebensmitteln. Die darin enthaltenen Wirkstoffe sind durch die Intelligenz der Natur bereits optimal aufeinander abgestimmt. Gesunde Ernährung lässt die Haare schneller wachsen!

Lesetipp: Haarausfall durch Vitaminmangel

Durch richtiges Bürsten die Haare schneller wachsen lassen

Die wichtigste Pflege für gesunde Haare ist das richtige Bürsten. Anhänger der #NoPoo-Bewegung, die gänzlich darauf verzichten, ihr Haar mit Shampoo zu reinigen, schwören auf Haarbürsten aus Naturborsten oder vegane Alternativen aus Synthetikborsten, die denen von Tieren nachempfunden wurden.

Der Trick dabei: Die Borsten verteilen den Talg von den Haaransätzen bis in die Spitzen und nehmen überschüssiges Fett und Schmutz auf. Auf diese Weise werden die Haare vor dem Austrocknen bewahrt und auch nicht so schnell fettig – die Bürste sollte man ohnehin regelmäßig reinigen.

So bürsten wir unser Haar richtig:

  • sorgfältige, sanfte Bürstenstriche in einem Zug vom Haaransatz bis zu den Spitzen ausführen
  • zuerst aufrecht stehend das Haupthaar bürsten, dann sie Seiten, und schließlich den Oberkörper nach vorn beugen, um das Nackenhaar über Kopf zu kämmen

Dadurch erhält die Kopfhaut eine Massage, die wiederum für eine gute Durchblutung sorgt. Das Haarekämmen kann so zu einem morgendlichen und abendlichen Ritual gemacht werden, das der Schönheitspflege und Entspannung gewidmet ist.

Für Naturlocken und besonders dicke Haare empfiehlt es sich, das Haar zuerst mit einem grobzinkigen Kamm zu entwirren und danach eine Bürste mit sowohl kurzen als auch langen Borsten zu verwenden.

Noch mehr Tipps, um die Haare schneller wachsen zu lassen

Mechanische Reize und Hitze reduzieren

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Straffe Frisuren, schmale Haargummis mit Metallglied, chemische Farben und Blondierungen tragen dazu bei, dass die Haaroberfläche rau wird, das Haar abbricht oder eher ausfällt.

Wer auf das Färben nicht verzichten möchte, kann Hennafarben ausprobieren. Diese pflegen und schützen das Haar zusätzlich, anstatt es porös zu machen. (Achtung! Henna-Farben nicht in Kombination mit chemischen Mitteln verwenden, sonst entstehen unvorhersehbare Farbergebnisse!)

Ebenso sollte man zu heißes Föhnen und regelmäßiges Glätten vermeiden. Lieber die Haare lufttrocknen lassen.

Nach dem Duschen nicht auswinden oder zu grob mit einem Handtuch abrubbeln, sondern sanft vorgehen.

Als Alternative zum Lockenstab bieten sich hitzefreie Methoden an. Manche Lockenwickler sind so weich, dass man sie über Nacht im Haar lassen kann. Zudem können wir Locken ohne Hilfsmittel ganz schonend durch verschiedene Flecht- und Hochsteckfrisuren zaubern.

Naturkosmetik verwenden

Shampoos von zertifizierten Naturkosmetik-Herstellern wirken wesentlich milder auf die Kopfhaut und schonen die Haarwurzel. Das kommt besonders Frauen und Männern mit sensibler Kopfhaut zugute. Des Weiteren enthalten Naturshampoos selten Silikone, was nicht nur die Natur, sondern langfristig auch die Haargesundheit schützt. Natürliche Inhaltsstoffe wie zum Beispiel ätherische Öle, Kräuterauszüge oder Mineralerde pflegen das Haar viel nachhaltiger und intensiver.

Spitzen schneiden

Je länger das Haar wächst, desto eher neigt es zu trockenen Spitzen und Spliss. Damit diese Haarschäden nicht nach oben wandern, hilft nur der rechtzeitige Einsatz einer Schere. Dadurch verliert man zwar kurzfristig an Länge, sorgt aber für gesunde Spitzen, die einen wesentlichen Teil der Optik ausmachen.

Scheren aus dem professionellen Friseurbedarf eignen sich hierfür übrigens besonders gut. Billige Haarschneidescheren, wie Drogerie- und Supermärkte sie anbieten, sind oft nicht scharf genug, um das Haar glatt und sauber zu schneiden. Bleibt ein Haar unten fransig, nachdem es unsauber geschnitten wurde, ist die Gefahr groß, dass es sich wieder spaltet.