Haarwurzeln stärken - die besten tipps für dicke Haare

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Dicke Haare sind in erster Linie eine Frage der subjektiven Einschätzung, denn obwohl in der Kosmetikbranche konkrete Richtwerte gelten, misst niemand den Durchmesser seiner Haare nach. Mit üblichen Messinstrumenten ist das auch kaum möglich, schließlich sind unsere Haare weniger als einen Millimeter dick.

Stattdessen achten wir auf andere Faktoren: Wie viel natürliches Volumen hat mein Haar? Wie dick ist der Zopf, wenn ich mein langes Haar zusammenbinde? Wie fühlt mein Haaransatz sich an, wenn ich mit den Fingern hindurchfahre? Ist meine Haarstruktur glatt oder lockig und wie sehr neigen meine Haare zu Frizz? Um dicke Haare zu bekommen, ist es hilfreich, zuerst die Haarwurzeln zu stärken.

Sind die Haarwurzeln gut versorgt, wächst das Haar gesund nach – die Grundvoraussetzung für dichte Frisuren. Ob wir feines oder dickes Haar haben, hängt in erster Linie von der erblichen Veranlagung ab. Doch es gibt einige Tricks, mit denen man mehr Volumen und dickere Haare bekommen kann.

ÜBRIGENS: Laut gültigen Werten besitzt ein normales Haar einen Durchmesser von 0,06-0,07 Millimetern. Bei feinem Haar sollen es 0,04-0,05 Millimeter sein, bei einer dicken Haarstruktur ca. 0,08 Millimeter.

Dicke Haare bekommen mit der richtige Pflege

Wenn wir dir Haarwurzeln stärken und unser Haar schonen möchten, sollten wir damit bei unserer täglichen Pflege beginnen. Wir bürsten und stylen unsere Haare täglich und waschen sie regelmäßig. Darum gilt es, Fehler zu vermeiden, die der Haarstruktur dadurch Schaden zufügen, dass sie ständig wiederholt werden.

Haare richtig waschen

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Zunächst empfiehlt es sich, mildes Shampoo zu verwenden, das möglichst frei von Silikonen ist. Silikone verleihen zwar kurzfristig einen schönen Glanz, dem Volumen stehen sie aber im Weg, denn sie beschweren das Haar. Zudem belasten sie unser Grundwasser, was langfristig einen gewichtigen Nachteil für die Umwelt und unsere Gesundheit darstellt. Tiefenreinigende Shampoos sind für den Dauergebrauch zu scharf und können die Kopfhaut austrocknen.

Alternativen sind Pflegeprodukte von Naturkosmetikherstellern oder Haarseifen aus dem Bioladen. Manche schwören sogar darauf, ihr Haar gänzlich ohne Shampoo zu reinigen: Zum Beispiel mit Roggenmehl und Lavaerde.

Die Haare sollten keinesfalls mit über 40°C heißem Wasser gewaschen werden. Es lohnt sich, das Haar einmal kalt abzubrausen, bevor man aus der Dusche steigt.

Zum Trocknen sollte man die Haare nicht auswringen oder allzu grob trocken rubbeln, sondern lieber mit dem Handtuch trockentupfen. Microfasertücher sind dabei besonders schonend und bringen den angenehmen Nebeneffekt mit sich, dass sie schneller trocken als Frotteehandtücher.

Es reicht aus, das Haar aller zwei bis drei Tage zu waschen. Wird der Talg, der wie eine natürliche Pflegeschicht auf den Haaransatz wirkt, täglich entfernt, besteht das Risiko, dass die natürliche Rückfettung der Kopfhaut aus dem Gleichgewicht gerät.

Heißes Föhnen und Glätten beansprucht das Haar, darum ist es ratsam, nach dem Waschen häufiger lufttrocknen zu lassen oder beim Föhn eine kühle Temperatur einzustellen. Ein Hitzeschutz hilft, das Haar auch bei der Anwendung von Glätteisen und Lockenstab zu schonen. Des Weiteren lassen sich Locken und Wellen ohne Hitze durch Lockenwickler oder Zöpfe erzeugen.

Haare färben?

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Blondierungen und chemische Farben schädigen das Haar, indem sie es „aufbrechen“, ihm seine eigenen Farbstoffe entziehen ersetzen. Wer seine Haarwurzeln stärken will und sich nach dickem Haar sehnt, sollte sich diese Strapaze ersparen.

Natürliche Farbtöne lassen sich mit Henna herstellen. Wer überhaupt nicht auf die gewohnte Färbung verzichten möchte, kann einmal Strähnchen ausprobieren. Strähnchen sind Contouring für die Haare und lassen es optisch dichter und voller wirken.

Bürsten, Bürsten, Bürsten...

Basierend auf einer alten Volksweisheit empfehlen viele Beauty-Blogger, langes Haar mit ca. 100 Bürstenstrichen pro Tag zu kämmen. Man muss aber nicht Stunden lang im Bad verbringen. Täglich 100 Bürstenstriche würden die Haare zu sehr belasten und Haarbruch provozieren, darum gilt: Nicht so sehr auf die Anzahl, sondern darauf achten, wie man bürstet.

Effektiv sind sanfte, gleichmäßige Bürstenstriche, die durchgehend vom Haaransatz bis zu den Spitzen ausgeführt werden. Die Idee ist, dass der Talg von der Kopfhaut in die Längen verteilt wird. Das beugt trockenen Spitzen und Haarbruch vor. Indem Talg von den Ansätzen genommen wird, werden die Haare nicht so schnell fettig. Gleichzeitig erhält die Kopfhaut eine durchblutungsfördernde Massage.

Um den Talg zu verteilen, bewähren sich Bürsten aus dichten Naturborsten. Tipp für Naturlocken: Am besten die Haare vorher mit einem grobzinkigen Kamm entwirren.

Frisuren, die feines Haar dicker wirken lassen

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Kurze und mittellange Frisuren sind vorteilhaft für feines Haar, das genug Dichte besitzt. Bob, Longbob oder Pixie Cut sind gerade schwer angesagt und helfen Frauen mit feinem Haar, sich von ihrer Schokoladenseite zu zeigen.

Bei langen Haaren sollten zumindest regelmäßig die Spitzen geschnitten werden, damit Spliss, Haarbruch und dünne Enden keine Chance haben.

Langes, dichtes Haar ist der heiß ersehnte Traum, aber die natürliche Veranlagung spielt nicht mit? Hair Extensions werden an das Echthaar angeklebt und verlängern die Frisur sofort.

Schonender und preisgünstiger sind Clip-In Extensions. Das sind Haarteile, die sich bei Bedarf unsichtbar im Haar unterbringen und auch wieder herausnehmen lassen.

Für kurzes Haar oder um gezielt lichte Stellen zu kaschieren, eignen sich Extensions nicht. Dafür gibt es Streuhaar, das sich durch spielend einfache Anwendung auszeichnet und zudem viel günstiger zu haben ist als eine Haarverlängerung.

Lesetipp: Haarverdichtung - Die besten Methoden auf einen Blick

Für Männer mit feinem Haar eigen sich Kurzhaarfrisuren ebenfalls am besten, der Stylist sollte aber darauf achten, dass der Schnitt am Oberkopf so wenig wie möglich ausdünnt. Während das Haar im Nackenbereich ruhig raspelkurz sein darf, lässt man alles oberhalb der Stirn so voluminös und dicht wie möglich stehen.

Styling-Tipp: Mit Haarpuder wirkt das Haar dichter, wird griffiger und bleibt länger in Form. Mit einem gepflegten Bart – es muss nicht unbedingt ein Vollbart sein, Drei-Tage-Bart tut’s auch – kann Mann feines Haar optisch ausgleichen.

Haarkuren für dicke Haare

Haarkuren zielen darauf ab, die Haarwurzeln zu stärken und eine gesunde Haarstruktur zu unterstützen. Das Angebot fertiger Haarkuren aus dem Kosmetikregal ist schier endlos. Für jedes Haarproblem gibt es tausend Pflegereihen. Für dünnes Haar gilt aber: Weniger ist mehr.

Haarkuren und Conditioner mit einer Inhaltsliste, die sich wie die Bibel auf althebräisch liest, können das Haar beschweren. Eine leichte Formel, die sich rückstandslos auswaschen lässt, eignet sich besser.

Natürliche Haarkuren, die die Haarwurzeln mit Nährstoffen versorgen, kann man mit einfachen Hausmitteln selbst herstellen.

Haarmasken selbst machen

Ein bis zwei Mal wöchentlich hilft eine reichhaltige Öl-Kur, bei der die Haare zum Beispiel mit Olivenöl, Kokosöl oder Rizinusöl gepflegt werden. Wer den Geruch vorübergehend erträgt, kann Arganöl oder Niem-Öl benutzen, diese gelten als besonders wirksam.

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Anwendung: Sparsam in die Kopfhaut einmassieren, bei Bedarf auch in den trockenen Haarspitzen verteilen. Mindestens zwei Stunden oder über Nacht einwirken lassen. Danach Haare wie gewohnt waschen.

Tipp: Das Öl zieht bei etwas Wärme noch besser ein. Den Kopf dazu einfach mit einer Haube und/oder einem Handtuch bedecken.

Haarmasken auf Ölbasis lassen sich für den Extra-Pflegeeffekt gut mit Eigelb und Honig kombinieren.

Aloe Vera Gel ist genial, um das Haar mit Feuchtigkeit zu versorgen und das Wachstum anzuregen, während Kaffee durch seinen Koffeingehalt die Durchblutung der Kopfhaut fördert.

Gesunde Ernährung stärkt die Haarwurzeln von innen

Sich gesund zu ernähren, ist Grundvoraussetzung für dickes Haar. Mangelerscheinungen schaden der Fülle und Struktur. Magersüchtige Menschen haben darum oft besonders dünnes Haar. Durch Fehlernährung verschenkt man jede Menge Potenzial. So kann Haarausfall durch Eisenmangel oder Vitaminmangel entstehen.

Wer gerade eine Diät macht, sollte darauf achte, proteinreiche Kost und viele Vitamine zu sich zu nehmen. Nahrungsergänzungsmittel können helfen, die Haarwurzeln zu stärken, sollten nur in Absprache mit dem Hausarzt oder Dermatologen eingenommen werden.

Diese Nährstoffe und Spurenelemente brauch jeder, der sich dicke Haare wünscht:

  • Eisen
  • Zink
  • Vitamin A
  • Vitamin B3, B5, B6 und B7
  • Folsäure
  • Vitamin C
  • Das Sonnen-Vitamin D
  • Vitamin E
  • Und vor allem: Proteine

Vitamine und Nährstoffe sind keine Einzelkämpfer, sondern wirken nur, wenn sie sich untereinander ergänzen können. So benötigt der Körper beispielsweise Vitamin C, um Eisen aufnehmen zu können. Zusatzpräparate müssen aus diesem Grund genau aufeinander abgestimmt sein.

ÜBRIGENS: Unser Haar besteht zu 90% aus Keratin. „Keratin“ selbst ist der Überbegriff für Faserproteine, aus denen Haare und Nägel beim Menschen sowie Fell, Klauen und Hörner bei Tieren gebaut sind. Darum wirkt sich eine proteinreiche Ernährung vorteilhaft aus, wenn man dicke Haare bekommen möchte.

Entspannung als Geheimrezept für dicke Haare

Stresshormone hemmen das Haarwachstum und stören das Immunsystem. Wer mit Dauerstress lebt, darf folglich kein glanzvolles Volumen erwarten. Regelmäßige Entspannung ist die beste Kur für eine stabile Gesundheit und dicke Haare. Was nützt einem schließlich die schönste, kraftvollste Mähne, wenn man keine Zeit findet, sich daran zu freuen?

Lesetipp: Haarausfall durch Stress

Hinweis: Dieser Artikel enthält allgemeingültige Informationen. Er dient nicht zur Selbstdiagnose und ersetzt auch keinen Arztbesuch!