Dünne Haare - die häufigsten Ursachen

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Wenn wir über dünne Haare reden, meinen wir damit zumeist lichtes Haar: Die Kopfhaut ist am Scheitel oder an den Schläfen sichtbar. Lange dünne Haare ergeben klägliche Zöpfe und schöne Hochsteckfrisuren lassen sich nur mit viel Trickserei bewerkstelligen. Sprechen wir von feinen Haaren, bedeutet dies, dass jedes Haar im Einzelnen einen geringen Durchmesser aufweist.

Frauen und Männer mit feinen Haaren besitzen mitunter sehr dichtes Haar, das sich aber wegen seiner Struktur kaum zu voluminösem Schwung überreden lässt.

Ob wir dicke oder feine Haare haben, bestimmt vor allem unsere erbliche Veranlagung. Wenn dicke Haare aber plötzlich dünner werden, können andere Ursachen dahinterstecken.

Dünner werdendes Haar ist ein Indiz für diffusen Haarausfall. Je mehr Haare über den gesamten Kopf verteilt verloren gehen, desto mehr verliert unser Schopf an Dichte. Wiederum ist ein gleichmäßig über den gesamten Kopf verteilter Haarausfall nur Symptom eines tiefer liegenden Problems.

ÜBRIGENS: In Europa gelten Haare mit einem Durchmesser zwischen 0,08 und 0,1mm als dick. Normales Haar ist zwischen 0,06 und 0,08 mm stark und dünne Haare haben einen Durchmesser von 0,04 bis 0.06 mm.

Hormonelle Faktoren bei Frauen

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Die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen nehmen direkten Einfluss auf unser Haar- und Hautbild.

Geraten sie außer Balance, kann dies diffusen Haarausfall zur Folge haben, der in der Regel einige Monate nach dem Ereignis einsetzt, das ihn eigentlich ausgelöst hat.

Viele Frauen haben mit dünnen Haaren und Haarausfall nach der Schwangerschaft zu kämpfen. Grund dafür ist, dass der Östrogenspiegel bei Schwangeren deutlich erhöht ist und nach der Entbindung auf sein ursprüngliches Niveau zurückfällt.

Ähnliche Schwankungen erleben Frauen während der Wechseljahre oder nach dem Absetzen von Hormonpräparaten wie der Antibabypille. Haarausfall, der von vorübergehenden Hormonschwankungen herrührt, gibt sich von selbst wieder. Sobald der Körper sich an die neuen Gegebenheiten angepasst hat, wachsen die Haare gesund wieder nach. 

Zwar leiden Frauen seltener als Männer an erblich bedingtem Haarausfall, dennoch sind Geheimratsecken auch bei Frauen verbreitet.

Hormonelle Faktoren bei Männern

Der Grund für dünner werdende Haare und Geheimratsecken bei Männern ist in der Regel erblich bedingter Haarausfall.

Die Genetik pokert gegen beinahe 80% aller Männer. Manche bekommen schon mit Anfang 20 dünne Haare, andere erst mit 50. Je später erblich bedingter Haarausfall sich bemerkbar macht, desto weniger Schaden wird er an der Haarpracht anrichten.

Die Haarfollikel betroffener Männer reagieren besonders empfindlich auf das körpereigene Hormon Dihydrotestosteron (DHT).

Die Haarwurzeln im Bereich der Schläfen, des Stirnansatzes und am Oberkopf sind sensibel für DHT, während die Haare im Nackenbereich von dem Geschlechtshormon eher unbeeindruckt bleiben.

Gegen dünne Haare durch erbliche Faktoren gibt es Medikamente, die allerdings teils bedenkliche Nebenwirkungen mit sich bringen. Bevor man sich für eine medikamentöse Behandlung entscheidet, sollte man den möglichen Nutzen also gut gegen die Risiken abwägen.

Dünne Haare durch Mangelernährung

Um dick und kraftvoll nachwachsen zu können, benötigen Haare eine ausgewogene Kombination aus Proteinen, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen.

Radikale Diäten und ungesunde Ernährungsgewohnheiten machen sich darum früher oder später durch dünne Haare bemerkbar. Häufig tritt Haarausfall durch Eisenmangel oder Vitaminmangel auf.

Lesetipp: Hier erfährst Du, welche Vitamie Du für gesunde Haare brauchst.

Lichtes Haar durch Stress

Haarausfall durch Stress ist in unserer heutigen Leistungsgesellschaft kein seltenes Phänomen. Stresshormone bremsen das Haarwachstum, indem sie die Nährstoffversorgung der Haarwurzeln auf mehreren Ebenen erschweren: Sie schwächen das Immunsystem, stören die Durchblutung und begünstigen Mangelerscheinungen.

Falsche Haarpflege

Viele Fehler, die wir im Badezimmer machen, tragen dazu bei, das Haar auszudünnen.

Straffe Frisuren beanspruchen Haare und Kopfhaut, gleiches gilt für chemische Haarfarbe und Blondierungen.

Feine Haare nehmen es zudem auf Dauer übel, zu heiß geföhnt, geglättet oder gelockt zu werden. Mit der richtigen Frisur für feines Haar kommt die Mähne ohne viel Zeitaufwand in Form.

Hitze und chemische Behandlungen greifen die Keratinstruktur an, sodass die Haare eher austrocken, abbrechen und sich dünner anfühlen.

Dünne Haare - wegen der Schilddrüse?

Die Schilddrüse bildet Hormone, die nahezu alle Organe mit beeinflussen. Schon die kleinste Dysfunktion hat merkliche Folgen für die Gesundheit, das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit – und für die Haare. Arbeitet die Schilddrüse nicht, wie sie soll, stagniert das Haarwachstum.

Die Talgproduktion der Kopfhaut wird gestört, was wiederum trockene Kopfhaut und lichtes Haar auslöst.

Lesetipp: Wie Haarausfall & Schilddrüse zusammenhängen

Bei einer Überfunktion der Schilddrüse kann es sein, dass die Haare schneller wachsen als gewöhnlich, jedoch umso schneller ausfallen. Haarausfall durch die Schilddrüse ist für den Körper noch der geringste Schaden.

Wenn brüchige, dünne Haare noch von anderen Symptomen begleitet werden, sollte man dem mithilfe eines Arztes auf den Grund gehen, denn es können im schlimmsten Fall Autoimmunerkrankungen dahinterstecken.

Je früher sie erkannt werden, desto besser stehen die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung.

Hinweis: Dieser Artikel enthält allgemeingültige Informationen. Er dient nicht zur Selbstdiagnose und ersetzt auch keinen Arztbesuch!