Wirksame Mittel gegen Haarausfall

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Um zu bestimmen, welche Mittel gegen Haarausfall tatsächlich Wirkung zeigen, muss man zunächst die Ursache für den unerwünschten Haarverlust kennen. Mittel gegen Haarausfall, der erblich bedingt ist, sehen anders aus als Mittel gegen diffusen Haarausfall. Die häufigsten Ursachen und was sich effektiv dagegen unternehmen lässt, werden hier einfach und übersichtlich zusammengefasst.

Erblich bedingter Haarausfall

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Erblich bedingter Haarausfall nennt sich im Fachjargon androgenetische Alopezie, weil er von Androgenen (männlichen Geschlechtshormonen) ausgelöst wird. Betroffene besitzen eine erbliche Sensibilität gegenüber dem Hormon Dihydrotestosteron (DHT).

Die überempfindlichen Haarfollikel reagieren auf DHT, indem sie schrumpfen und sich zurückbilden. In Folge dessen werden die betroffenen Haare immer dünner und fallen schneller aus.

Über kurz oder lang erreichen die Haarfollikel ein Stadium, in dem sie keine gesunden Haare mehr bilden können und das Haarwachstum vollständig zu erliegen kommt. Der Haarverlust ist dann nicht mehr umkehrbar, denn die Haarwurzeln können nicht reaktiviert werden.

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Männer bemerken dies zuerst an Geheimratsecken, einem zurückweichenden Haaransatz über der Stirn und lichter werdendem Haar am Hinterkopf. Derweil wird androgenetische Alopezie bei Frauen zuerst in der Scheitelregion am Oberkopf sichtbar.

ÜBRIGENS: Dihydrotestosteron (DHT) ist eine wirksamere Form des männlichen Geschlechtshormons Testosteron. DHT wird in den Nebennieren, bei Männern außerdem in den Hoden und bei Frauen in den Eierstöcken gebildet.

Lesetipp: Geheimratsecken bei Männern, Geheimratsecken bei Frauen

Mittel gegen Haarausfall durch erbliche Faktoren

Wirksame natürliche Mittel gegen Haarausfall, der durch Androgene verursacht wird, gibt es leider nicht. Mit Haarwuchsmitteln und teuren Essenzen, die sich selbst als Wunderzeug anpreisen, lassen sich höchstens kurzfristige Effekte erzielen.

Auch die Einnahme von Ergänzungspräparaten beeinflusst androgenetischen Haarausfall nicht.

Natürlich wird die Kopfhaut es danken, wenn man die Nährstoffversorgung und Durchblutung fördert. Da erblich bedingter Haarausfall aber nicht aufgrund von Mangelerscheinungen auftritt, sondern durch eine Hormonsensibilität, muss ein Mittel gegen Haarausfall demzufolge auch hormonwirksam sein, um nachhaltige Hilfe leisten zu können.

Ein Mittel, das aber nicht für jeden Geldbeutel erschwinglich sein dürfte, ist eine Haartransplantation.

Inzwischen gibt es Medikamente, die die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron hemmen. Auf diese Weise vermeidet man, dass die sensiblen Haarfollikel mit DHT in Kontakt kommen. Die gebräuchlichsten Mittel sind Minoxidil und Finasterid, letzteres ist allerdings nur für Männern verträglich.

Wie bei jedem Medikament empfiehlt es sich, sich vor der Einnahme gründlich über alle Nebenwirkungen zu informieren. Wenn der Nutzen-Faktor niedriger ist als das Risiko, lohnt eine medikamentöse Behandlung sich nicht.

Männer können Glatze tragen, ohne an Attraktivität einzubüßen und sogar viele prominente Frauen trauen sich inzwischen an den raspelkurzen Buzz Cut.

Diffuser Haarausfall

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Dünnt das Haar insgesamt aus, hat man es mit diffusem Haarausfall zu tun. Meistens setzt er erst drei bis sechs Monate nach dem Ereignis ein, das ihn tatsächlich verursacht hat. Das Spektrum an möglichen Auslösern ist groß.

Frauen leiden besonders häufig an Haarausfall nach der Schwangerschaft und in den Wechseljahren. Hormonschwankungen verkürzen die Wachstumsphase des Haarzyklus‘ und sorgen dafür, dass mehr Haare als gewöhnlich zur gleichen Zeit ausfallen.

Wer regelmäßig Medikamente einnimmt oder erst vor kurzem abgesetzt hat, kann Haarausfall als Nebenwirkung zu spüren bekommen.

Nicht nur hormonwirksame Präparate wie die Antibabypille können diffuse Alopezie auslösen, sondern auch andere Präparate wie beispielsweise Blutdrucksenker, Blutverdünner, Lipidsenker, Schmerzmittel, Antidepressiva und Antibiotika.

Wenn durch die tägliche Ernährung nicht genug Nährstoffe, Vitamine und Mineralien aufgenommen werden, können Mangelerscheinungen das Haarwachstum bremsen.

Eisenmangel und Vitaminmangel bringen neben Haarausfall noch andere unangenehme Erscheinungen mit sich: Die Leistungsfähigkeit lässt nach, das Hautbild verschlechtert sich und ein geschwächtes Immunsystem erhöht die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten. Krankheiten wiederum zehren an den Kraftreserven des Körpers. Infekte, die zum Beispiel mit starkem Fieber einhergehen, können diffusen Haarausfall nach sich ziehen.

ÜBRIGENS: Im Gegensatz zu androgenetischer Alopezie ist diffuser Haarausfall reversibel. Das heißt, die Haare wachsen von selbst wieder nach, sobald die Ursache behoben ist.

Gesunde Ernährung – das wirksamste Mittel gegen Haarausfall

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Viele lassen sich auf fettfreie Diäten ein, in der Hoffnung, dadurch ihr Gewicht nach unten regulieren zu können.

Das Haar ist davon in der Regel wenig begeistert, denn es benötigt Fettsäuren, um gesund nachzuwachsen und besteht hauptsächlich aus Proteinverbindungen. Ohne Fette hat unser Körper es außerdem schwer, Vitamine zu verstoffwechseln. Mangelerscheinungen sind bei radikalen Diäten also vorprogrammiert.

Im Sinne der Gesundheit und Ästhetik ist es viel hilfreicher, seinen Speiseplan langfristig umzustellen, indem man den Konsum gesättigter Fette aus verarbeiteten Lebensmitteln streicht und durch ungesättigte Fette aus naturbelassenen, überwiegend pflanzlichen Quellen ersetzt.

Probleme mit der Schilddrüse?

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Unsere Schilddrüse bildet Hormone, die sämtliche Körperfunktionen und Organe beeinflussen.

Darum hat eine Fehlfunktion nicht nur Auswirkungen auf die Haare, sondern auf den gesamten Organismus.

Wenn Haarausfall durch eine Fehlfunktion der Schilddrüse entsteht, begleiten ihn noch weitere körperliche Symptome. Eine Überfunktion wird zum Beispiel mit unkontrollierter Gewichtsabnahme, Nervosität, Herzrhythmusstörungen und Schweißausbrüchen in Verbindung gebracht.

Dadurch, dass der Stoffwechsel sich insgesamt beschleunigt, wachsen die Haare schneller, bleiben dabei aber dünn und fallen eher aus.

Eine Unterfunktion erkennt man an unwillkürlicher Gewichtszunahme, Abgeschlagenheit, depressiven Stimmungstiefen, Schlafstörungen und einem allgemeinen Schwächegefühl. Die Talgproduktion der Kopfhaut und das Haarwachstum werden gehemmt, trockene Haare und diffuser Haarausfall können vorkommen.

Auslöser für eine Fehlfunktion der Schilddrüse kann eine Autoimmunerkrankung sein. Je eher eine solche erkannt wird, desto besser lässt sie sich medikamentös behandeln. Das einzige Mittel gegen Haarausfall durch die Schilddrüse ist daher eine rasche medizinische Betreuung, um bleibende Organschäden zu verhindern.

Diffuser Haarausfall durch Stress

Stress ist ein intelligenter Trick unseres Körpers, der uns dabei hilft, unsere Aufmerksamkeit auf einen Aspekt zu konzentrieren, der im Augenblick überlebensnotwendig ist. Stehen wir vor einem angriffslustigen Raubtier, verwenden wir alle Energiereserven darauf, so schnell wie möglich die Beine in die Hand zu nehmen.

Stresshormone sorgen dafür, dass wir dabei nicht von Nebensächlichkeiten wie Hunger, Müdigkeit oder Handdrang abgelenkt werden.

Kurzfristig kann Stress eine körperliche oder auch mentale Leistungssteigerung bewirken. Wird er aber zum Dauerzustand, ist das äußerst ungesund für unser Herz-Kreislaufsystem, das Immunsystem und die Psyche.

In stressigen Zeiten achten wir nicht besonders auf gesunde Ernährung. Wir schlafen schlechter und sind ständig gereizt. Diese Faktoren, im Zusammenspiel mit Stresshormonen, machen die Haare stumpf und brüchig. Haarausfall durch Stress entsteht nicht zuletzt dadurch, dass andauernde Anspannung die Durchblutung drosselt. Wird die Kopfhaut nicht mehr optimal durchblutet, gelangen zu wenig Nährstoffe zu den Haaren.

Der Körper braucht regelmäßige Ruhephasen, um sich regenerieren zu können. Wer ständig im Stress ist, kann sein volles Leistungspotenzial ohnehin nicht ausschöpfen. Nicht nur für die Haare, auch für die eigene Effizienz lohnt es sich daher, sich hin und wieder Entspannung zu gönnen.

Mittel gegen diffusen Haarausfall

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Um diffusen Haarausfall ganz loszuwerden, muss man zuerst die Ursache erkennen und beheben. Dann verschwinden auch die Symptome und das Haar wächst ganz normal wieder nach.

Mit einigen Tricks kann man seine Haare schneller wachsen lassen, wesentlich mehr als zwei Zentimeter im Monat sollte man sich auf natürlichem Wege aber nicht erhoffen.

Lesetipp: Die 5 natürlichsten Hausmittel gegen Haarausfall.

Man sollte immer darauf achten, den Haaren innerlich und äußerlich die nötigen Elemente für optimales Wachstum zuzuführen. Eine gesunde Ernährung ist die notwendige Basis, äußerlich kann man mit nährenden Haarkuren nachhelfen. Für selbstgemachte Haarmasken eignen sich zum Beispiel Olivenöl, Kokosöl, Rizinusöl oder Arganöl. Aloe Vera Gel soll die Kopfhaut pflegen und das Haarwachstum anregen.

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Um die Haare sprießen zu lassen, ist eine gute Durchblutung unerlässlich. Sport kann helfen, den Kreislauf anzukurbeln. Direkte Hilfe für die Versorgung der Kopfhaut bringen sanfte Massagen, beispielsweise beim Shampoonieren und Bürsten. Spülungen mit Kaffee oder Haarmasken mit Kaffeesatz boosten die Haarwurzeln mit Koffein.

Kreisrunder Haarausfall

Kreisrunder Haarausfall beschränkt sich nicht auf das Haupthaar, sondern kann den ganzen Körper erfassen. Plötzlich sind da lichte, deutlich abgegrenzte Stellen. Ist die Haut rot, entzündet und schuppig, könnte eine Pilzinfektion dahinterstecken.

In diesem Fall sollte man schnellstmöglich einen Hautarzt aufsuchen und sämtliche Gegenstände und Textilien desinfizieren, die mit der Kopfhaut in Berührung gekommen sind. Pilzinfektionen sind nämlich hochansteckend.

Ist die Haut aber glatt und unversehrt, geht kreisrunder Haarausfall wahrscheinlich auf eine Überreaktion des Immunsystems zurück. Der Körper erkennt die Haarfollikel fälschlicherweise als Fremdkörper und sorgt dafür, dass sie abgestoßen werden.

Nach einiger Zeit, die bei jedem Betroffenen individuell verschieden sein kann – manchmal dauert es nur ein paar Monate, bei anderen mehrere Jahre – stellt der Körper seine Überreaktion von selbst ein und das Haar wächst an der betreffenden Stelle wieder nach.

Lesetipp: Haarausfall bei Kindern

ÜBRIGENS: Warum das Immunsystem sich plötzlich gegen die eigenen Haarfollikel richtet, ist noch nicht geklärt. In seltenen Fällen ist kreisrunder Haarausfall ein Anzeichen für schwere Erkrankungen. Meist verläuft er aber harmlos und verschwindet von selbst wieder.

Mittel gegen kreisrunden Haarausfall

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Ist der Leidensdruck wegen der kahlen Stellen so groß, dass die Betroffenen nicht warten wollen, bis er sich von selbst verwächst, können Ärzte verschiedene Wirkstoffe in die Kopfhaut injizieren.

Es besteht die Möglichkeit, dass das Immunsystem sich dadurch „ablenken“ lässt, der Erfolg dieser Methode ist allerdings sehr unsicher. An minderjährigen Personen darf sie nicht angewandt werden.

Es gibt auch verschreibungspflichtige Cortison-Salben, die auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden können. In manchen Fällen tritt dadurch eine Besserung ein, bei anderen bringt es keinen merklichen Effekt.

Das perfekte Mittel, um Haarausfall in Sekunden zu kaschieren

Zugegeben – Streuhaar ist kein Mittel gegen Haarausfall, das die Ursachen beseitigt. Viel mehr ist es Makeup für die Haare, das kahle und lichte Stellen in Sekunden unsichtbar machen kann.

Streuhaar, auch Schütthaar genannt, ist ein natürlich gefärbtes Pulver, das statisch am verbliebenen Eigenhaar haften bleibt. Es füllt das Haar optisch auf und deckt die durchschimmernde Kopfhaut ab – ohne, dass sich einen Unterschied zum Eigenhaar erkennen lässt.

Wer nach diffusem Haarausfall noch darauf wartet, dass seine Haare nachwachsen, wer beginnende Geheimratsecken verschwinden lassen oder kreisrunde Stellen abdecken möchte, findet mit Streuhaar eine einfache und kostengünstige Lösung.

Hinweis: Dieser Artikel enthält allgemeingültige Informationen. Er dient nicht zur Selbstdiagnose und ersetzt auch keinen Arztbesuch!